Um die Frage vorab zu beantworten: Ja, es ist wirklich einfach, vorausgesetzt einige Punkte sind klar definiert. Doch fangen wir von Anfang an.
Was ist überhaupt die ISO 50001?
Diese internationale Norm umfasst die Vorgaben für ein systematisches Energiemanagement. Dabei werden alle Energieflüsse eines Unternehmens erfasst und die Energieeffizient aller Prozesse, Anlagen, Einrichtungen, und Tätigkeiten bewertet. Das Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung der Energieleistungen bei gleichzeitiger Reduzierung des Energieverbrauchs und der -kosten sowie einer Minimierung der Treibhausemissionen. Die seit 2018 geltende, revidierte Fassung ISO 50001:2018 kann von jeder Organisation angewendet werden, unabhängig von Größe und Industrie- oder Dienstleistungssektor und legt den Rahmen für eine kostengünstige und nachhaltige Energieversorgung innerhalb des Unternehmens fest. Insbesondere große und energieintensive Branchen wie beispielsweise produzierende Betriebe oder Transport- und Logistik-Unternehmen profitieren von der Implementierung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001. Dadurch wird beispielsweise die Energieauditpflicht entsprechend des Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G), die alle 4 Jahre ein Energieaudit vorschreibt, hinfällig.
Warum die ISO 50001 einführen?
Obwohl die ISO 50001 nur für Unternehmen, die mehr als 7,5 GWh Energieverbräuche im Durchschnitt der letzten drei Jahre aufweisen, gesetzlich verpflichtend ist, sollte dennoch jedes Unternehmen sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. Anreize wie Kostenreduktion mittels systematischer Optimierung, Stärkung der Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung durch Reduzierung der CO2-Emmission oder die Compliance-Einhaltung machen diese Norm sowohl hinsichtlich wirtschaftlicher als auch regulatorischer Betrachtungen attraktiv. Ergänzend ist ein zukunftsorientiertes Energiemanagement in jedem Unternehmen präsent, wenn auch noch nicht überall eingeführt, so ist eine Planung bzw. Sensibilisierung dieser Thematik fast überall vorhanden. Die ISO 50001 unterstützt aktiv dabei und erleichtert – durch die ähnlichen Strukturen anderer weit verbreiteter ISO-Normen wie ISO 9001 oder ISO 14001 – die Implementierung und deren effiziente Verwaltung.
Was ist bei der Einführung der ISO 50001 zu beachten?
Wie bei jedem Implementierungsprojekt ist eine systematische und analytisch konzipierte Einführung unter Beachtung der vorgegebenen Rahmenbedingungen, die Voraussetzung für Effizienz und nachhaltigen Nutzen. Speziell für die ISO 50001 sind ergänzende Aspekte zu berücksichtigen, wie die Verpflichtung des Managements, die Einführung aktiv zu unterstützen oder eine objektive Bewertung definierter Faktoren für ein nachhaltiges und wirksames Energiemanagement. Eine klar definierte und transparente Energiepolitik mit einer effizienten Energienutzung ist ein weiterer Baustein, der zu beachten ist. Die Zertifizierungen, das betrifft sowohl die Prüfung durch eine externe Stelle als auch die jährlichen Nachweise für ein wirksames Energiemanagement, müssen den Vorgaben entsprechen und im Unternehmen fest verankert sein.
Digitalisierung und Expertise
Unternehmen, die eine Einführung eines unternehmensweiten Energiemanagements in Kombination einer ISO 50001 Zertifizierung planen, sehen diese Aufgabe oftmals als eine unüberwindbare Herausforderung an. Doch mit den richtigen Beratern kann dieser externe Blick auf die energetische Unternehmenssituation eine weitreichende positive Auswirkung haben. Durch eine systematische und Knowhow-basierte Vorgehensweise werden beispielsweise ineffiziente Prozesse identifiziert, innovative Ansätze – auch für die Umsetzung unternehmensspezifischer Anforderungen – entwickelt und professionelle Lösungen für langfristige Nachhaltigkeitsziele umgesetzt. Dadurch wird der Gesamtaufwand des kompletten Energiemanagements minimal gehalten und die speziellen Details im Zertifizierungsprozess kompetent berücksichtigt. Die Methodik innerhalb eines solchen Projekts ist geprägt durch ein kollaboratives Arbeiten aller beteiligten Parteien, die sich sowohl im persönlichen Austausch als auch in der gemeinsamen Bearbeitung der Unterlagen und Dokumente zeigt.
Systematischer Ansatz für Effizienz und Nachhaltigkeit
Das Einbinden von Experten in den Energiemanagementprozess mag auf den ersten Blick als eine hohe Investition erscheinen, doch zeigt sich, dass der gezielte Einsatz dieser Expertisen die Effizienz fördert und sogar eine Optimierung der gesamten Unternehmensprozesse bewirken kann. Die Einführung eines Energiemanagementsystems erfordert ein umfassendes und integriertes Vorgehen, das sowohl technische als auch organisatorische Aspekte berücksichtigt. Geeignete Tools unterstützen diesen systematischen Ansatz und zeigen umfassend und transparent die gesamte Unternehmensorganisation mit den dazugehörigen Informationen auf.
Experten sind gefragt
Die Einführungen eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 ist ein mehrstufiger Prozess, der verschiedene Berater mit spezifischer Expertise erfordert, die jedoch als Einheit symbiotisch agieren. Das Zusammenspiel umfasst eine lückenlose Dokumentation der gesamten Unternehmensprozesse sowie des Energiemanagements, Planung der erforderlichen Maßnahmen, Übernahme bzw. Unterstützung der Förderungen, Zertifizierungsprozess sowie die langfristige Gewährleistung der definierten Ziele.
Horus ist Experte für Geschäftsprozesse und bietet direkt im System vordefinierte ISO 50001 Strukturen, wodurch prozessrelevante Informationen komfortabel und effizient erfasst werden und die gesamte Unternehmensstruktur systematisch aufgezeichnet wird. EQB – zugelassener Energieberater und vertraut mit Horus und dessen Systematiken – nutzt diese Informationen, um qualitative Konzepte mit nachhaltigem Nutzen zu erstellen. Diese integrierte Partnerschaft vereinfacht den komplexen Prozess der Einführung eines Energiemanagements inklusiv der ISO 50001 Zertifizierung und bewirkt nachhaltig eine Reduzierung von Energieaufwänden durch gesetzeskonformes und bewusstes Agieren.
Autor: Dr. Thomas Karle
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